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Gesundheit

Bleiben Sie gesund: Blasenschwäche

„Darüber spricht man nicht!“ hieß es früher bei vielen Dingen un-ter anderen

auch beim Thema Blasenschwäche. Meist waren Frauen nach mehreren Ge-

burten in höherem Alter davon betrof-fen und sie trauten sich höchstens unter

vorgehaltener Hand mit der besten Freundin darüber zu sprechen. Inzwischen

hat sich einiges geändert, aber wer betroffen ist, schweigt auch heute noch

lieber über das peinliche Problem. Dabei schätzt man, dass circa 8 Millionen

Menschen von Blasenschwäche betroffen sind. Mit zunehmendem Alter er-

schlaffen unsere Muskeln – auch die der Blase und des Beckenbodens. So

lange alles bestens funktioniert, denkt man nicht darüber nach, aber wenn

erst mal ein feuchter Fleck im Schlüpfer entdeckt wurde, erschreckt man sich.

Das passiert meist bei plötzlichem Husten, bei herzhaftem Lachen, bei

schwerem Heben oder bei schnellem Laufen. Die Muskulatur kann im ent-

scheidenden Moment nicht mehr festhalten. Was kann man tun? Gegen eine

leichte Blasenschwäche – so wie geschildert – hilft so genannte Beckenbo-

den-Gymnastik. Versuchen Sie sich einmal vorzustellen, Sie sollten mit ihrem

Beckenboden einen Tennisball aufheben. Dabei werden alle wichtigen Mus-

keln angespannt – und dann wieder losgelassen. Durch das Anspannen und

Loslassen werden die Muskeln ge-übt und gestärkt. Am besten Sie lassen

sich ein paar Übungen von einer ausgebildeten Physiotherapeutin zeigen, die

man dann zu Hause bzw. auch im Bett nachmachen kann.

Allerdings wäre es auch wichtig vorher beim Arzt abklären zu lassen, ob me-

dizinisch alles in Ordnung ist. Manchmal ist eine verschleppte Blaseninfektion

auch die Ursache für plötzlichen Urinverlust. Es ist auch wichtig, dass Sie sich

ein paar Tage lang beobachten. Wie oft müssen Sie zur Toilette? Am Tag?

In der Nacht? Wie viel Urin kommt heraus? Ungefähr so viel wie Sie getrun-

ken haben, oder nur ein paar Tropfen? Spüren Sie ständig einen Druck auf

der Blase, obwohl Sie doch erst vor kurzem auf der Toilette waren? Das sind

Fragen, deren Antworten für den Arzt wichtig sind. Besorgen Sie sich leichte

Vorlagen, so dass Sie im Falle eines Falles sicher geschützt sind und nicht vor

lauter Nervosität Urin verlieren. Und denken Sie daran: Sie sind nicht allein.