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Vorwort
Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,
liebe Leser unserer Zeitung!
Zum neuen Jahr ein neues Herze,
ein frisches Blatt im Lebensbuch.
Die alte Schuld sei ausgestrichen.
Der alte Zwist sei ausgeglichen.
Und ausgetilgt der alte Fluch.
Zum neuen Jahr ein neues Herze,
Ein frisches Blatt im Lebensbuch!
von Karl Gerok, 1815-1890
Die Spanier haben einen schönen Brauch für die Jahreswende: Wenn in der Silves-
ternacht um Mitternacht die Kirchenglocken schlagen, dann wird mit jedem Schlag
eine Weintraube genascht. Die Trauben bringt man sich in einer Tüte mit, damit
sie griffbereit sind. Man muss sich schon ranhalten, damit man bis zum Ende des
Glockenspiels alle kommenden 12 Monate sich einverleiben konnte. Wer das nicht
schafft – hat leider Pech im kommenden neuen Jahr. So sagt es jedenfalls die Le-
gende.
Für jeden Monat darf man sich etwas wünschen. Schnell die Traube in den Mund
schieben, kauen, wünschen, runterschlucken und schon ist die nächste Traube dran.
Erst, wenn alle 12 Trauben geschluckt sind und der letzte Glockenschlag verklun-
gen, wird sich umarmt und zugeprostet. Der Brauch ist vermutlich nach einer reichen
Ernte Anfang des vorigen Jahrhunderts entstanden, damit die Weinbauern ihre Er-
träge verkaufen konnten. Nun werden sie für die Silvesternacht extra gezüchtet. Da
die Trauben kaum Sonne mitbekommen, sind sie meist ziemlich sauer – was viel-
leicht ein Vorgeschmack auf das Kommende sein kann. Welche Neujahrsbräuche
kennen Sie aus Ihrer Heimat oder Ihrer Kindheit? Erzählen Sie doch davon.
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in ein gesundes und friedvolles Jahr 2017.
Herzlich,
Gabriele und Jürgen Diekmann