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Vorwort
Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,
liebe Leser unserer Zeitung!
Oktoberlied
Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den ganzen Tag vergolden,
ja vergolden.
(Theodor Storm 1817-1888)
Mit dem „goldenen Oktober“ verabschiedet sich der Spätsommer endgültig. Die röt-
lich-gelb gefärbten Blätter an den Laub-bäumen schimmern golden, wenn die Sonne
darauf scheint. Die Natur verändert sich, das Grün verblasst, braune Erdtöne ma-
chen sich breit im ruhigen Kontrast zur Farbenpracht des Blatt-werks.
In alter Zeit gab es einen schönen Brauch. Der Oktober bietet uns an seinem 8.
Tag etwas ganz Besonderes: er galt früher in vielen Gegenden als „achtungsvoller
Glückstag“. Wer am Morgen mit dem Gruß: „Ich wünsche Euch einen achtbaren
Tag“ begrüßt wurde, dem verhieß der Tag nur Gutes. Alles, was man im Laufe die-
ses Tages unternahm, geriet zum Guten. Alles, was man anpackte, wurde mit Erfolg
belohnt. Nichts konnte schiefgehen, kein Unheil konnte passieren, keine Krankheit
oder Streit konnten ausbrechen. Über diesem Tag lag ein besonderer Schutz. Wer
dann als Handwerksbursche auf der Wanderschaft war, und an einer fremden Haus-
tür um Speise und Trank bat, der brauchte nur als Gruß einen „achtbaren Tag“ zu
wünschen und er wurde will-kommen geheißen und bewirtet.
Einen goldenen und achtsamen Oktober wünscht Ihnen,
Gabriele und Jürgen Diekmann