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Geschichten
Archibald und Sissi von Margitta Blinde
Archibald: Fuchsbau
Bei leicht verhangenem Himmel, aber mäßigen Temperaturen, machten wir
uns mit Archibald auf zu einem Spaziergang am Waldrand. Seit der Hund
durch seine Herzschwäche nicht mehr so fit ist, passiert das eher selten, wir
machen meist nur eine kleine Runde durch die umliegenden Gärten mit ihm.
Das reicht aus, damit er ausgiebig die Spuren seiner Hundekollegen finden
und beschnuppern sowie sein „Geschäft“ erledigen kann. Aber am Wochen-
ende gehen wir gern in den Hügeln oberhalb unseres Dorfes spazieren. Dann
packen wir den Hund ins Auto und los geht’s, bis wir nach circa 15 Minuten auf
einem bequemen Weg ankommen, der entlang der abgeernteten Felder bis
an den Wald führt. Archie schnupperte aufgeregt die fremden Düfte ein und
machte sich gemächlich ohne Leine auf den Weg. Früher rannte er in flottem
Tempo vor uns her, verschwand auch schon mal im Unterholz und lief dann
wieder auf uns zu. So machte er den Weg meist zweimal und konnte sich
richtig aus-toben. Das ist nun vorbei. Zu dritt gingen wir langsam den Weg
entlang, atmeten die frische Luft und Archie blieb immer wieder stehen, um
einen besonders interessanten Geruch ausgiebig zu erschnuppern. Man sah
es ihm an, dass er Freude an der Abwechslung hatte, und er allmählich immer
munterer wurde.
Am Waldrand kehrten wir um und gingen wieder zurück und da – plötzlich –
blieb der Hund wie angewurzelt stehen, weil er et-was entdeckt hatte, was ihm
auf dem Hinweg entgangen war: ein Fuchsbau! Er rannte darauf zu, bremste
ab und näherte sich vorsichtig dem dunklen Loch, das den Eingang markierte.
Wir blieben auch stehen, unschlüssig, ob wir etwas tun sollten. Kürzlich hat-
te in unserer Tageszeitung gestanden, dass im Nachbarort die Feuerwehr
ausrücken musste, um einen Dackel zu retten, der sich in einem Fuchsbau
verfangen hatte und nun nicht vor oder zurück kam und jämmerlich jaulte.
Nach einigen Versuchen konnte das Tier gerettet werden und seine Besitzer
erleichtert aufatmen.