Previous Page  10 / 22 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 10 / 22 Next Page
Page Background

10

Geschichten

Archibald und Sissi von Margitta Blinde

Archibald: Fuchsbau

Bei leicht verhangenem Himmel, aber mäßigen Temperaturen, machten wir

uns mit Archibald auf zu einem Spaziergang am Waldrand. Seit der Hund

durch seine Herzschwäche nicht mehr so fit ist, passiert das eher selten, wir

machen meist nur eine kleine Runde durch die umliegenden Gärten mit ihm.

Das reicht aus, damit er ausgiebig die Spuren seiner Hundekollegen finden

und beschnuppern sowie sein „Geschäft“ erledigen kann. Aber am Wochen-

ende gehen wir gern in den Hügeln oberhalb unseres Dorfes spazieren. Dann

packen wir den Hund ins Auto und los geht’s, bis wir nach circa 15 Minuten auf

einem bequemen Weg ankommen, der entlang der abgeernteten Felder bis

an den Wald führt. Archie schnupperte aufgeregt die fremden Düfte ein und

machte sich gemächlich ohne Leine auf den Weg. Früher rannte er in flottem

Tempo vor uns her, verschwand auch schon mal im Unterholz und lief dann

wieder auf uns zu. So machte er den Weg meist zweimal und konnte sich

richtig aus-toben. Das ist nun vorbei. Zu dritt gingen wir langsam den Weg

entlang, atmeten die frische Luft und Archie blieb immer wieder stehen, um

einen besonders interessanten Geruch ausgiebig zu erschnuppern. Man sah

es ihm an, dass er Freude an der Abwechslung hatte, und er allmählich immer

munterer wurde.

Am Waldrand kehrten wir um und gingen wieder zurück und da – plötzlich –

blieb der Hund wie angewurzelt stehen, weil er et-was entdeckt hatte, was ihm

auf dem Hinweg entgangen war: ein Fuchsbau! Er rannte darauf zu, bremste

ab und näherte sich vorsichtig dem dunklen Loch, das den Eingang markierte.

Wir blieben auch stehen, unschlüssig, ob wir etwas tun sollten. Kürzlich hat-

te in unserer Tageszeitung gestanden, dass im Nachbarort die Feuerwehr

ausrücken musste, um einen Dackel zu retten, der sich in einem Fuchsbau

verfangen hatte und nun nicht vor oder zurück kam und jämmerlich jaulte.

Nach einigen Versuchen konnte das Tier gerettet werden und seine Besitzer

erleichtert aufatmen.