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Zeitsprung
Musterzeitung
Ausgabe Mai 2017
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Seite
Nach den Entbehrungen und Schrecken des überstandenen
Krieges sehnte man sich nach seelenvollen und harmlosen
Darstellungen aus der Tier- und Pflanzenwelt oder aus dem
Reich der Märchen und der Fantasie.
Die Hausfrau und Mutter bekam die Figuren, die nicht billig wa-
ren, zu Geburts- und Feiertagen von der Familie geschenkt. Sie
sammelte die Figürchen und stellte sie hinter Glas und auf ge-
häkelten Deckchen im Wohn- oder Esszimmer aus.
Natürlich wurden sie auch regelmäßig und liebevoll abgestaubt,
bevor sie wieder ausgestellt und kunstvoll arrangiert wurden.
Heute haben einige dieser Porzellanfiguren einen recht hohen
Sammlerwert und werden auf Internetportalen angeboten.
Reisen ins Herz der deutschen Geschichte - die Wartburg
Mitten in den Wäldern von Thüringen und damit mitten in
Deutschland liegt die Wartburg. Wie kaum ein anderes Bau-
werk ist sie mit der deutschen Geschichte verwoben. Im 11.
Jahrhundert gegründet, war sie im Laufe der Jahrhunderte ein
Zentrum mittelalterlicher Kultur, wo viel gedichtet und gesungen
wurde.
Im 12. Jahrhundert soll hier der sagenumwobene „Sängerkrieg“
getobt haben, wo herausragende Künstler ihrer Zeit sich in ed-
lem Wettstreit miteinander gemessen haben. Die Wartburg war
Heimstatt der heiligen Elisabeth von Thüringen, die hier um
1220 lebte. Sie entsagte allem weltlichen Prunk und kümmerte
sich fortan vorbildlich und voller Hingabe um Kranke und Arme.
Aber die Burg ist auch unlösbar verbunden mit dem Namen von
Martin Luther, der hier – unter Kirchenbann stehend – von 1521
bis 1522 auf Geheiß des Kurfürsten lebte, um vor seinen Ver-
folgern in Sicherheit zu sein.